Wegendorf. Im Sägewerk Wegendorf wird jeden Tag gehämmert. Jörg Bruschwitz und seine Zimmerer fertigen hier neue Hochstände für Jäger an. Sie werden dringend für die zahlreichen Stellplätze im Wald gebraucht. Im Jahr sind es bis zu 200 Stück.

Hochsitze dienen zur Sicherheit der Jäger und Spaziergänger

Für den Laien ist es kaum vorstellbar, dass man hier in den Brandenburger Wäldern so viele Hochstände braucht und jeden Tag neue angefertigt werden müssen. Doch die Holzgerüste halten keine Ewigkeit, unterstreicht J. Bruschwitz. Wo es Sonne, Wärme und Licht gibt, da gebe es weniger Probleme mit den Hochständen. Nur die Wenigsten stehen an günstigen Standorten. Zumeist stehen sie im Schatten, in den umliegenden Wäldern wo sie in der Regel Beobachtungsgerüste dienen. Meist dienen sie heute Jägern bei der Beobachtung und beim Abschuss von Wild. „Dabei geht es vor allem auch um die Sicherheit der Jäger, aber auch der Spatziergänger , die im Wald unterwegs sein können“, erläutert Jörg Bruschwitz. Denn von den Hochständen aus nehme das Geschoss stets einen Verlauf nach unten. Selbst wenn das Wild nicht getroffen wird, schlüge es sofort im Boden ein und könne niemanden verletzen.

Sitze werden regelmäßig umgestellt

Hochstände stehen dort, wo das Wild entlang zieht. Die Wege veränderten sich aber je nach Jahreszeit. Aus diesem Grund würden auch die Hochstände nicht immer an einem festen Platz stehen, sondern würden von Zeit zu Zeit umgesetzt.

Bildergebnis für hochstände

Verantwortlich für die Bauwerke aus Holz, welche etwa drei Meter hoch sind und von einem Geländer umrahmt werden, sind die Jäger und Jagdpächter. „Sie gehen in regelmäßigen Abständen alle Hochstände in ihrem Revier ab um dabei deren Zustand prüfen“, sagt der Mertens. Ist ein Hochstand nicht mehr standfest oder das Holz wird brüchig, wird er auszutauschen. Zu beachten sei außerdem, dass sie nicht nur für die Jäger sicher sein müssen, sondern generell für jeden Waldbesucher. „Wackelige Sprossen darf es also auf keinen Fall geben“, erläutert Bruschwitz. Acht Jäger oder/und Pächter sind hier in der Region ständig auf der Pirsch. Bei den Rundgängen inspizieren sie detailiert die Zustände der Ansitze. Selbst wenn augenscheinlich alles in Ordnung ist sollte, müssen sie nach einiger  Zeit ausgewechselt werden. Die Höchstlebensdauer liegt bei ca. fünf Jahren.

Hoher Bedarf an Sitzen

Außer im Sägewerk in Wegendorf werden Hochstände nur noch im Landkreis Oder-Spree hergestellt. Der Bedarf an den Gerüsten ist sehr hoch, nicht nur in den Wäldern zwischen Märkisch Buchholz und Königs Wusterhausen. Bruschwitz und seine Kollegen haben deswegen alle Hände voll tun.